Therapeut arbeitet Illustration

Psychotherapie

Was ist Psychotherapie und wie sie dir helfen kann

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt „Behandlung der Seele“. Sie bietet dir Hilfe bei Störungen der eigenen Gefühle, Gedanken oder Verhaltensweisen.

Bei der Bewältigung dieser Beschwerden unterstützt dich eine Psychotherapeut:in. Mittels wissenschaftlich fundierter Methoden, wie z.B. psychotherapeutischer Gespräche und Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen, lernst du deine Gedanken und Verhaltensweisen besser wahrzunehmen und zu verstehen. Du bekommst Hilfsmittel und Fertigkeiten vermittelt, die dir dabei helfen, Kontrolle über deine Gedanken, Gefühle und dein Verhalten zu erlangen, um deine Beschwerden zu bewältigen.

Good to know:
Psychologische Psychotherapeut:innen dürfen keine Medikamente verschreiben. Ihre therapeutische Arbeit basiert auf psychologischen Mitteln. Falls jedoch eine Kombination von psychologischer und medikamentöser Therapie notwendig ist, arbeiten Psychologische Psychotherapeut:innen mit Ärzt:innen zusammen.

Was erwartet mich?

Psychotherapie ist ein Prozess: Alte Denk- und Verhaltensweisen zu verstehen und Veränderungen vorzunehmen kann sehr anstrengend sein und braucht seine Zeit. Deine Psychotherapeut:in wird dich auf diesem Weg begleiten und jeden Schritt mit dir gemeinsam gehen. Hierzu ist es wichtig, dass du grundsätzlich bereit bist, dich intensiv mit deinem Denken, Fühlen und Handeln auseinanderzusetzen und dich auf therapeutische Maßnahmen einzulassen. Dein aktives Einbringen ist ausdrücklich erwünscht.
Im Vordergrund stehst du als Mensch!

Wie lange dauert eine psychotherapeutische Behandlung?

Eine einzelne Therapiesitzung dauert 50 Minuten. Wie viele Sitzungen du genau benötigst hängt von deinem Unterstützungsbedarf bzw. von der Erkrankung ab. Im Vordergrund sollte stehen, dass sich die Therapiedauer bis zur deutlichen Besserung deiner Beschwerden erstreckt.

Psychiater:in, Psycholog:in, Psychotherapeut:in? Wer ist wer?

Psychotherapeut:innen

Neben ärztlichen Psychotherapeut:innen, die vor der Psychotherapeutenausbildung ein Medizinstudium absolviert haben, gibt es Psychologische Psychotherapeut:innen. Sie haben die Psychotherapeutenausbildung nach ihrem Diplom- bzw. Masterstudium in Psychologie absolviert. Beide haben somit zusätzlich zu ihrem Grundberuf eine psychotherapeutische Zusatzausbildung abgeschlossen.

Psychiater:innen

Psychiater:innen haben ein Medizinstudium sowie eine fachärztliche Weiterbildung zur Psychiater:in abgeschlossen. Sie dürfen u.a. Medikamente, sog. Psychopharmaka verschreiben. Sie sind anders als psychologische und ärztliche Psychotherapeutinnen nicht speziell für die Durchführung von Psychotherapie ausgebildet.

Psycholog:innen

Psycholog:innen sind Hochschulabsolvent:innen, die über einen Abschluss im Fach Psychologie verfügen. Im Studium erwerben Studierende wissenschaftlich-fundierte Inhalte zu verschiedenen Gebieten der Psychologie sowie ein umfangreiches Wissen über menschliches Erleben und Verhalten.


Alles klar! Wer betreut mich bei Psiboo?

Wir von Psiboo arbeiten mit Psychologischen Psychotherapeut:innen zusammen, die nach ihrem Diplom- oder Masterstudium in Psychologie eine mind. dreijährige Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeut:in nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) mit dem Abschluss Approbation absolviert haben. Sie sind dadurch berechtigt, als approbierte Psychologische Psychotherapeut:innen Psychotherapie eigenständig durchzuführen.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Psychologischen Psychotherapeut:innen in Ausbildung (PIAs) zusammen, welche bei Psiboo eine Psychologische Beratung anbieten.

Wann sollte ich eine Psychotherapie machen?

Wenn du aufgrund deiner Beschwerden das Gefühl hast, überfordert zu sein und Schwierigkeiten hast deinen Alltag alleine zu bewältigen, kann Psychotherapie ratsam sein. Damit sich aus einer „kleineren“ Krise keine schwerwiegende psychische Erkrankung manifestiert, solltest du dir frühzeitig Hilfe suchen.

Beschwerden, die auf eine psychische Problematik oder Erkrankung hinweisen, sind z.B.:

  • Angstzustände

  • Wenig Freude, innerlicher Rückzug und Interessenverlust

  • Energieverlust & Reizbarkeit

  • Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten

  • Körperliche Beschwerden ohne medizinische Erklärung

  • Gedankenkreisen um Probleme & Sorgen

  • Gefühle von Überforderung, Unsicherheit und Wertlosigkeit

  • Schlafstörungen

  • Starke Gefühlsschwankungen

  • Suizidgedanken/Suizidhandlungen

  • Verzweiflung

  • Zwanghaftigkeit

Welche psychischen Erkrankungen lassen sich mit Psychotherapie behandeln?

Viele verschiedene psychische Erkrankungen lassen sich durch Psychotherapie erfolgreich behandeln:

  • Angststörungen und Panikstörungen

  • Burnout

  • Depressionen

  • Essstörungen (z.B. Anorexie, Bulimie)

  • Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Persönlichkeitsstörung, Narzisstische Persönlichkeitsstörung)

  • Psychosomatische Erkrankungen

  • Suchterkrankungen (z.B. durch Substanzkonsum, Spielsucht)

  • Zwangsstörungen

Welche Psychotherapie-Verfahren gibt es?

In der Psychotherapie gibt es unterschiedliche Therapieansätze, die sich teils stark voneinander unterscheiden. Vier der Ansätze werden im Folgenden näher erläutert. Je nach Störungsbild, aber auch nach persönlicher Präferenz, können verschiedene Therapieansätze sinnvoll sein. Psiboo vermittelt dir überwiegend Kontakt zu Psychotherapeut:innen mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Verhaltenstherapie ist das am umfangreichsten wissenschaftlich untersuchte Verfahren. Hierfür liegen mittlerweile für fast alle psychischen Erkrankungen umfangreiche wissenschaftliche Ergebnisse vor, die die Wirksamkeit von Verhaltenstherapie belegen.


Verhaltenstherapie (VT)

Die Grundidee der Verhaltenstherapie basiert auf der sog. Lerntheorie. Problematische Verhaltensweisen wurden im Laufe der Entwicklung erlernt und können wieder verlernt werden, bzw. durch „gesunde“ Denk- und Verhaltensweisen ersetzt werden. Mithilfe von entsprechend abgestimmten gedanklichen (kognitiven) sowie praktischen Verhaltensübungen soll eine solche Veränderung bewirkt werden. Ziel ist, möglichst schnell eine Linderung der Beschwerden zu erreichen und eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten.


Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP)

Beim tiefenpsychologischen Ansatz handelt es sich um eine Weiterentwicklung der psychoanalytischen Technik. Hierbei versucht die Therapeut:in, die vermeintlich tieferen Ursachen der emotionalen Beschwerden, die meist in der Kindheit/Jugend entstanden sind, aufzudecken. Diese können verborgen im Unterbewussten liegen (unbewusste, verdrängte, unverstandene Bedürfnisse, Konflikte oder Motive) und Auswirkungen auf gegenwärtige Erfahrungen bzw. Verhaltens- und Erlebenswelt haben. Ziel ist, durch die gewonnene Einsicht, aktuelle Schwierigkeiten zu überwinden und eine Veränderung der Persönlichkeit und des Verhaltens zu bewirken.


Psychoanalyse (PA)

Die Psychoanalyse geht auf den Wiener Neurologen Sigmund Freud zurück. Der Schwerpunkt liegt in der Ergründung der Persönlichkeit, um tiefgreifende Charakter- und Verhaltensänderungen zu bewirken. Dies geschieht mittels sog. „freiem Assoziieren“, bei dem die Patient:in ohne Zensur und Kontrolle alles ausspricht, was ihr während der Sitzung durch den Sinn geht. Seitens der Analytiker:in werden „Deutungen“ gemacht, die den Erlebnissen der Patient:in zugrunde liegen.


Systemische Therapie

Bei der Systemischen Psychotherapie wird davon ausgegangen, dass soziale Beziehungen, insbesondere innerhalb der Familie und im nahen Umfeld, bei der Entstehung und der Behandlung eine wichtige Rolle spielen. Im Vordergrund steht hierbei, die Störungen im System zu identifizieren und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.


Welches Verfahren erwartet mich bei Psiboo?

Psiboo vermittelt dir überwiegend Kontakt zu Psychologischen Psychotherapeut:innen mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie.


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